ARBEITEN NACH TEACCH
In unserer Schule fördern wir Schülerinnen und Schüler nach dem TEACCH-Konzept (siehe Anmerkung unten).
Der Begriff steht für ein pädagogisches-therapeutisches Konzept ganzheitlicher Förderung von Menschen (vorwiegend) im autistischen Spektrum. Durch visualisierende Hilfen sowie eine Strukturierung des Schulalltags geben wir Orientierung und Sicherheit. Wir unterstützen sie dabei, sich und ihre Bedürfnisse mitteilen, sich an Regeln halten, motiviert Lernen und Strategien zur Alltagsbewältigung üben zu können. Ziel ist es, sich in unserer Welt mit unseren Regeln wohl zu fühlen, dadurch Verhaltensproblemen vorzubeugen
und eine größtmögliche Selbständigkeit zu erreichen.
Wir berücksichtigen die besondere Wahrnehmung und deren Verarbeitung (bezogen auf alle Sinne) sowie die Lernfähigkeit von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS):
- Visuelle Informationen werden leichter verarbeitet als Sprache.
- Details werden eher wahrgenommen als übergeordnete Kategorien.
- Der Umgang mit neuen Wahrnehmungen und Situationen fällt schwer.
- Methoden zur Problembehandlung können nicht auf andere Situationen übertragen werden.
Diese Besonderheiten erschweren das Lernen und erfolgreiche Handeln, weil die Schülerinnen und Schüler
- Sich sprachlich nur schwer ausdrücken können.
- Soziale Verhaltensweisen nur eingeschränkt nachahmen oder nicht verstehen können.
- Zeit anders wahrnehmen und sich Zeit selbst einteilen.
- Reihenfolgen erschwert oder nicht einhalten können.
- Sich von komplexen Aufgaben schnell überfordert fühlen.
- Oft recht spezielle Interessen haben.
- Nur begrenzt durch Lob motiviert werden können.
Um Lernen und Verstehen zu ermöglichen, setzen wir vielfältige Formen der Strukturierung in Bezug auf Raum, Zeit, Aufgabenstellung und Material ein. Struktur hilft Zusammenhänge zu erkennen, Ereignisse vorhersehbar zu machen, Abläufe und Anforderungen zu durchschauen.
Unsere Schülerinnen und Schüler lernen in den Klassenräumen und in extra dafür eingerichteten TEACCH-Räumen nach der TEACCH-Methode. Sie sitzen in einem reizarmen Raum an abgeschirmten Tischen und bearbeiten einen Plan, der deutlich getrennte Arbeits- und Pausenzeiten vorsieht.
In diesem Rahmen lässt sich auch die Kommunikation fördern. Wir möchten den Schülerinnen und Schülern Wege und Möglichkeiten eröffnen, sich mitzuteilen. Wir lernen über den Blickkontakt Beziehungen aufzubauen und mit der Zeigegeste die Kommunikation auf gemeinsame Dinge zu lenken.
Anmerkung: TEACCH ist eine englische Abkürzung und bedeutet „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children“ = Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder.